Erotik in Texten

Bei einem kleinem Twitterschreiben wurde nun erst kürzlich über einen Roman gesprochen, der anscheinend besonders wegen der Sexstellen gemocht wird. Dabei scheinen diese allerdings recht langweilig zu sein. Da stellte sich natürlich die Frage, wie schwer es ist eine gute, erotische Szene zu schreiben.

Natürlich sind gute Sex und Erotikszenen nicht so einfach zu schreiben. Was wohl in erster Linie daran liegt, dass im echten Leben dieselbe Bewegung, obgleich immer wieder ausgeführt durchaus Lustvoll ist, während es beim Lesen einfach zum Einschlafen ist. Allerdings gilt das natürlich so ziemlich für alles was man schreibt. Alles was man immer und immer wieder liest wird langweilig.

Dann gibt es natürlich auch noch die verschiedenen Möglichkeiten wie man eine Erotikszene schreiben kann. Fixiert man sich mehr auf das physische oder mehr auf doe Gefühlsebene oder versucht man beides zu mischen. Meiner Meinung nach sollte man versuchen eine gesunde Mischung von Beidem zu erreichen, wobei es natürlich auch  auf das Publikum zugeschnitten werden kann. Gerüchten zufolgen sollen ja Männer mehr auf den Physischen Teil und Frauen mehr auf die Gefühle stehen.

Dann gibts da natürlich noch die Wortwahl. Es gibt so viele beschreibende Bezeichnungen und medizinische Ausdrücke. Wobei letzte sind eher weniger erotisch. Je nach Setting ist die Wortwahl allerdings bereits ein wenig begrenzt. Natürlich lässt sich durch das Rechte Wort zur Rechten Zeit auch die Verruchtheit eines Charakters deutlich machen.

Vielleicht haben ja manche meiner Mitautoren da eigene Erfahrungen? Würde mich jedenfalls freuen auch andere Meinugen dazu zu lesen.

erotisch schnurrig
Neko, Gizmo & Odin

Über Neko

Freche kleine Katze mit einer Leidenschaft für Bücher und Geschichten :3 Meow!
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6 Antworten zu Erotik in Texten

  1. nikeleonhard schreibt:

    Du hast die Schwierigkeiten schon ganz gut angerissen:
    1. Sex ist etwas sehr persönliches. Deshalb ist es als Autor schwer, die Schere im Kopf loszuwerden (Huch! Was, wenn Mama, Papa, Freunde und Kollegen denken, das wären eigene Erfahrungen …),
    2. Über Sex zu schreiben erfordert ein gewisses Vokabular seitens des Autors, nicht nur für die Genitalien.
    3. Die eigenen sexuellen Wünsche und Begierden müssen nicht mit denen der Figuren übereinstimmen, d. h. man muss sich mit sehr persönlichen fremden Vorstellungen auseinander setzen und dafür auch noch die richtigen Worte finden (nämlich die, die die Figur gebrauchen würde).
    4. Über Sex zu schreiben, kann Gefühle triggern, die einem vorher nicht bewusst waren und die man nicht will, bzw. als amoralisch ablehnt. Um so peinlicher, kann es sein, wenn man davon selber scharf wird (und automatisch beginnt die Schere zu klappern).
    Was dagegen hilft?
    1. Mutig sein.
    2. Sich klar werden, dass es sich immer noch um das Gefühlsleben eines fiktiven Charakters handelt und es im Grunde keinen Unterschied macht, ob der gerade Kuchen backt, nach einer durchzechten Nacht neben die Toilette kotzt oder sich das erste Mal in seinem Leben auf einen One-Night-Stand mit einem anderen Menschen gleichen Geschlechts einlässt.
    3. Sich freuen, wenn die Szene einen erregt, aber kritisch hinterfragen, ob das nur daran liegt, dass man gerade die eigenen Fantasien befriedigt (dann überarbeiten) oder ob die Szene in sich so stimmig ist, dass sie auch andere anspricht.

    Was man allerdings gegen eine stumpfe Leserschaft machen soll, die Beschreibungen: „Er schlug ihr die Röcke hoch, schob seinen strammen Fleischhammer in ihre Lustgrotte und orgelte sie ordentlich durch“, als toll empfindet, weiß ich auch nicht. (Und nein, das war kein Zitat, nur von @germanerotik inspiriert).^^

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  2. simonsegur schreibt:

    Schwieriges, sehr schwieriges Thema. Und das ist so merkürdig: Wir haben kein Problem damit in Krimis und Horror nicht nur Tod, sondern auch gemetzel künstlerisch zu verbraten und schaffen das auch ganz gut, aber bei der Sexualität dominieren die Lachnummern. Wahrscheinlich hat Nike mit ihren klugen Anmerkungen recht: Sex ist derart privat und persönlich belastet, dass wir damit Schwierigkeiten haben. Dazu kommt die Sprache, die’s nicht einfacher macht. Das thematisierte ja schon Goethe in seinem Venezianischen Epigramm von 1790:
    Gieb mir statt Der Schwanz ein ander Wort o Priapus
    Denn ich Deutscher bin übel als Dichter geplagt.
    Griechisch nennt ich dich „Phallos“, das klänge doch prächtig den Ohren
    Und lateinisch ist auch Mentula leidlich ein Wort
    Mentuala käme von Mens – der Schwanz ist etwas von hinten
    Und nach hinten war mir niemals ein froher Genuß.
    Liebe ratlose Grüße!

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    • Neko schreibt:

      Ach wie gut ist der beraten, wenn er den griechischen Phallus verwendet.
      *schmunzelt* Sex ist generell ein seltsames und zugleich widersprüchliches Thema…. möchte man bei der Anzahl Pornoseiten gar nicht meinen…. 

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  3. leandergeorgweiss schreibt:

    Ja, auch ich weiß aus meinem eigenen Blog, wie schwer es ist, die Erotik zum Leben zu erwecken.
    Bei mir kommt zu dem von euch allen gesagten noch was dazu: Die eigene Gefühlslage beim Schreiben. Wenn ich in absolut unerotischer Athmosphäre sitze (z.B. wie jetzt bei McD) kann ich nichts EROTISCHES schreiben. Wenn ich in netter Umgebung die Erinnerung in mir Form annehmen lasse, kann ich nichts erotisches SCHREIBEN.
    Schon blöd!

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