Ich bin zwar mal wieder etwas spät dran, aber das Katzenupdate kommt trotzdem jetzt. Gespannt wies weitergeht? Ich auch! Viel Spaß!
schnurrig
Neko
Mit schief gelegtem Kopf mustere ich Weißpfote eingehend ehe ich ihn mit einem wilden Mauzen anspringe und umwerfe. Schnell entwickelt sich daraus ein Katzengerangel bei dem wir abwechselnd oben und unten liegen. Selbstredend sind wir dabei auch nicht gerade leise, aber es macht eben einfach einen Heidenspaß mit jemanden zu raufen.
Der Nachteil an der Sache ist nur, dass wir anschließend die Tannennadeln aus dem Fell zupfen müssen. Die verheddern sich auch immer an ganz ungewöhnlichen und fast unerreichbaren Stellen. Wir nutzen das natürlich um uns Gegenseitig das Fell auf Hochglanz zu putzen. „Also, Meistersucher, was machen wir nun?“, frage ich Weißpfote während ich seinem Fell den letzten Schliff verpasse. Zufrieden schnurrend antwortet er: „Na, was wohl? Wir gehen nach Hause und warten darauf, dass sich Silberfell meldet. Ich hab zumindest nicht vor noch länger hier draußen rum zu springen. Wird bald Zeit fürs Fresschen.“
„Du willst also nichts tun? Obwohl es deine Vision war?“, frage ich ein wenig überrascht. Weißpfote sieht mich ein wenig schief an während ich mich ausgiebig strecke. Nach einem kurzem Gähnen antwortet er schließlich: „Du hast doch Silberfell gehört. Sie meinte wir sollten am besten nach Hause gehen und dass das Parlament sich um die Sache kümmern wird oder?“
Mit einem Nicken muss ich dem Kater Recht geben. Was nicht bedeutet dass ich die Sache so auf sich beruhen lasse. Schließlich waren ja auch wir bei der Vision dabei und daher sollten wir zumindest auch etwas dagegen tun. „Du hast doch was vor, Pfötchen! Ich kenne diesen Blick“, beschuldigt mich Weißpfote mit einem Mal und stupst mich auch gleich frech an.
Mit schieg gelegtem Kopf schau ich ihn unschuldig an: „Nein, ich wird ganz artig nach Hause gehen und nichts machen.“ Aber die Augen des Katers sagen schon, dass er mir kein Wort glaubt. Seufzend meint er: „Dann pass wenigsten auf dich auf.“ Damit macht er sich auch schon langsam auf den Weg nach Hause. Derweil reift in mir bereits ein Plan, wie ich der Sache auf den Grund gehen kann.
Während Weißpfote artig den direkten Weg nach Hause einschlägt, mache ich einen kleinen Umweg. Recht flott erreiche ich die Stelle, wo mich die Maus so angeschnauzt hat. Neugierig lasse ich den Blick über die Umgebung wandern, aber es sieht nicht so aus, als wäre Whiteny noch in der Gegend. War allerdings auch nicht zu erwarten, dass sich das Mäuschen hier stundenlang aufhält. Aber zumindest ihre Spur kann ich von hier aufnehmen. Dank dem weißen Zeug brauche ich nicht einmal so unbedingt meine Nase. Die Abdrücke sind klar zu sehen und zeigen mir in welche Richtung sie gehopst ist.
Ich muss zugeben, die kleine Maus macht teilweise sehr beeindruckende Sprünge. Hier und da muss ich mich wirklich neu orientieren oder mich auf mein Näschen verlassen, um die Spur nicht zu verlieren. Ha! Von wegen Weißpfote ist der bessere Jäger. Er hatte einfach nur das Glück keine sprechende Wüstenspringmaus zu finden.
Nach und nach wird die Spur auch immer frischer, auch wenn ich ein wenig das Gefühl habe, mich in einem recht großem Kreis zu bewegen. Vom Springen abgesehen hat Whiteny auch noch die Angewohnheit, sich dort aufzuhalten, wo möglichst wenig Spuren übrig bleiben. Natürlich ist es mit dem weißen Zeig alles andere als leicht, aber die kleine Maus macht es trotzdem sehr gut.
Langsam führt die Spur vom Feld weg, durch den Wald und in die Richtung der Menschenhäuser. Etwas irritiert bleibe stehen und prüfe die Spur nochmals. Nein, die Maus hat sich sicher in dieser Richtung aufgemacht. Dabei ist sie doch gar keine Garten oder Wohnungsmaus, oder etwa doch? Das käme mir gar nicht so ungelegen. Nur was wohl ein mein Frauchen sagen wird, wenn ich in eine Maus im Garten einquartiere? Na, sie muss es ja gar nicht erfahren.
Entschlossen mache ich mich daran, Whitenys Spur über den harten Untergrund weiter zu verfolgen. Kreuz und quer geht es zwischen den Häusern herum, als ob das Mäuschen sich nicht entscheiden könnte, wohin sie nun wirklich will. Die Spur schlängelt sich durch die Gassen, unter stehenden Menschenfortbewegungshilfen, zwischen Zäunen hindurch und sogar quer durch Gärten. So wirklich ein Muster oder gar ein Ziel zeichnet sich jedenfalls nicht ab. Unbeirrt folge ich Whitenys Fährte weiter, bis ich sie dann endlich im Blickfeld habe!
Die weiße Wüstenspringmaus stöbert verzweifelt wirkend durch einen Blumentopf. Vorsichtig, mit dem Körper nahe am Boden und angewinkelten Beinen schleiche ich mich heran. „Verflucht! Hier ist‘s nicht nur kalt, es gibt auch nichts zu fressen“, mault die Maus mit weinerlicher Stimme. Mit leicht zuckenden Ohren überbrücke ich die letzten Katzenlängen zu dem Blumentopf. Anschließend richte ich mich auf, nur um Whiteny anzustarren während sie wie verrückt versucht die gefrorene Erde aufzubrechen.
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