Die eigentliche Schwierigkeit für die Philosophie liegt in der räumlichen und zeitlichen Vielheit anschauender und denkender Individuen.
Würde alles Geschehen sich nur in einem Bewusstsein abspielen, so wäre der Sachverhalt höchst einfach. Es wäre ein Vorgefundenes, schlechthin Gegebenes …
Ich glaube nicht, dass die Lösung des Knotens auf logischem Wege durch folgerichtiges Denken innerhalb unseres Intellektes möglich ist. Wohl aber lässt sie sich sehr leicht in Worten aussprechen, nämlich: Vielheit ist nur Schein, sie besteht in Wirklichkeit gar nicht.
Die Philosophie der Vedanta hat dieses ihr Grunddogma durch manches Gleichnis zu verdeutlichen gesucht, wovon eines der ansprechendsten das vom Kristall ist, der von einem nur einmal vorkommenden Gegenstand Hunderte von kleinen Abbildern zeigt, ohne dass doch der Gegenstand dadurch wirklich vervielfacht würde.
Aus einer Sammlung von Hans Peter Dürr über Physik und Transzendenz