Unter Kielholen versteht man zwei Dinge in der Seefahrt. Die eine Sache ist das quasi aufbocken eines Schiffes um es vom Bewuchs durch Muscheln und dergleichen zu befreien, während das andere eine recht unangenehme Strafe ist.
Kommen wir zuerst zu der Arbeit. Diese musste meist alle zwei Monate durchgeführt werden, da der Bewuchs des Holzes ansonsten die Manövrierfähigkeit und die Geschwindigkeit des Schiffes beeinträchtig. Aus selben Grund muss das auch noch heute erledig werden, auch wenn meist chemische oder andere Mittel eingesetzt werden um den Bewuchs zu verhindern. Bei Holzschiffen kommt noch das Problem mit dem zerfallen des Holzes durch bestimmte Parasiten dazu.
Die eher bekanntere Sache ist die Strafe, welche auf hoher See durchgeführt werden kann, ohne groß Probleme zu haben. Man band den Delinquenten an einem Seil fest und zog ihn Quer oder Längsschiff unter diesem Hindurch.
Vom eigentlichem Kielholen starb nur selten jemand, meisten waren es die Wunden, welcher durch die Muscheln auf dem Schiffsrumpf verursacht wurden. Dieser wiederum neigten dazu, sich zu Infizieren. Im Idealfall kann man Kielholen mit einem unfreiwilligen Untertauchen gleich setzen, auch wenn natürlich je nach Gewässer, man auch als Haihappen enden konnte.
Die Norm dürfte allerdings auf alle Fälle gewesen sein, dass man das Kielholen überlebte. Ansonsten dürfte niemand als Strafe dreimaliges Kielholen aufgesetzt haben. Scheint doch eher redundant, wenn man nach dem ersten mal schon den Löffel abgegeben hat.
schnurrig
Neko