Auch bei Büchern gilt: setze auf altbekanntes

Es ist mir mal wieder aufgefallen, dass sich die Grundzüge der Geschichten gerne, fast bis zum Erbrechen, wiederholen. Ein Blick in jeden EBook Shop oder dergleichen und es fällt einem wie Schuppen von den Augen: Dieselbe Storyline, in X verschiedenen Ausführungen. Natürlich kommt es auch immer wieder darauf an, was gerade modern ist.

Zu Zeiten von Twilight gabs überall dieselbe Story nur anders verpackt. Fifty Shades of Grey -> überall pseudo BDSM Bücher. Wobei angeblich einige sich wesentlich mehr mit der Thematik auseinandergesetzt haben und auch wirklich den Titel BDSM Buch verdient haben. Ich fühle mich da irgendwie wie in der Modebranche: Neues gibt’s nicht, alles war schonmal.

Natürlich ist es schon etwas schwierig, etwas Neues zu Erfinden wenn man Werke von über 2000 Jahren zu berücksichtigen hat. Wir bewegen uns ja immerhin immer noch in denselben Genres, die schon die Geschichten um die alten Götter gezeichnet haben. Die ältesten uns als Geschichten bekannten Überlieferungen sind wohl oder übel die Mythen der Götter aus dem alten Ägypten. Zumindest sind diese erhalten geblieben.

Wenn man einen groben Blick über die Göttergeschichten der Ägypter und Griechen wirft, fällt einem schon auf, dass man sie fast als die ursprünglichen Geschichten bezeichnen könnte. Sie haben alles was man auch in modernen Geschichten findet. Drama, Action, Mord und Totschlag. Natürlich auch Liebe und den gelegentlich gut gemeinten Rat. Davon abgesehen werden diese Geschichten in vielen Varianten erzählt, wobei sich nur Details unterscheiden. Immerhin wurde das meiste davon nur mündlich überliefert.

Am schönsten, finde ich, sieht man es in der nordischen Mythologie. Die Asen stellen dabei zwar Götter dar, sind aber keine unnahbaren Gestalten. Sie sind eigentlich sehr menschlich. Auch die Mythen sind entsprechend durchgehend mit sehr menschlichen Motiven bestückt. Natürlich sind es Götter und entsprechend sie ihre Tatet und auch die Gegner unmöglich.

Folgen auf die Göttergeschichten finden sich die Epen und Legenden, Heldengeschichten mit durchaus gewöhnlichen Protagonisten. Auch sie folgen einem roten Faden, der sich durchaus auch in den Göttergeschichten finden lässt. Die Charaktere sind allerdings greifbarer. Sei es nun Hercules, Achilles oder Beowulf. Die Elemente wurden auch in verschiedenen Kulturen immer wieder weitergegeben und übernommen.

Es ist ja kein Geheimnis, dass man ein Erfolgsrezept nicht verändern muss. Trotzdem muss ich einfach sagen, dass mir gewisse Elementen ehrlich ein wenig zum Halse heraushängen. Seit einiger Zeit stört mich vor allem ein wenig der Mangel an starken, weiblichen Charakteren. Protagonistinnen scheinen immer damit beschäftigt zu sein, sich zwischen böhzer Junge A und noch böhzerer Junge B entscheiden zu wollen, wobei sie selbst eigentlich meist in einer passiven Rolle bleiben. Die Handlung würden von den böhzen Jungs vorangetrieben. Nur an Schlüsselstellen mischt sie sich dann doch ein.

Drama und Romantik sind ja schön und gut, aber man könnte den Damen ruhig etwas mehr Selbstbestimmung erlauben. Anderes Beispiel: Warum muss ein Krieg um ein Königreich entbrennen, weil zwei Kerle dieselbe Dame umwerben und diese das scheinbar ohne weiteres zulässt. Jungfrau in Nöten Syndrom oder wie? Ich mein, die Geschichte von Helena von Troja ist ja auch nichts Neues. Wobei dort zumindest der Stamm der Amazonen einen kurzen Auftritt hatte. Trotzdem interessiert sich eigentlich für Helena niemand, nachdem der Krieg angefangen hat. Was wäre wohl gewesen, wenn Helena selbst das Schlachtfeld betreten hätten? Laut Überlieferung war sie die schönste Frau, sodass kein Mann den Blick von ihr abwenden konnte.

Natürlich spielt auch die historische Korrektheit eine gewisse Rolle, wobei ich ein wenig daran zu Zweifeln wage. Vielleicht wurden Rollen auch nur unter den Teppich gekehrt oder durch einen anderen Charakter ersetzt.

Jedenfalls würde ich mich wirklich freuen, wenn es mal wieder ungewöhnliche Storykonzepte geben würde. Vielleicht auch welche, die nicht unbedingt von mir sind zwinker

Schnurrig
Neko

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Über Neko

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2 Antworten zu Auch bei Büchern gilt: setze auf altbekanntes

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